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Operative Weisheitszahnentfernung

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Weisheitszähne sind die dritten Backenzähne (auch 8er oder Achter genannt). Bei 80 % der Menschen sind sie angelegt – in einigen Fällen aber nicht alle vier. Im Alter zwischen 14 und 40 brechen die Weisheitszähne dann durch. Schon auf dem Weg an die Oberfläche bereiten sie oft Probleme, denn unser Kiefer ist durch die Evolution kleiner geworden und bietet den dritten Backenzähnen nicht mehr genügend Platz.
Dadurch können die Zahnreihen verschoben werden und die Zwischenräume lassen sich schlecht reinigen. Oft wachsen die Weisheitszähne auch quer oder waagerecht aus dem Kiefer. Durch den ungenügenden Platz kommt der Durchbruch dann mitten im Prozess zum Stillstand. Über halb durchgebrochenen Weisheitszähnen liegen in vielen Fällen Hautlappen. Durch die schlechte Reinigungsmöglichkeit kann es dann zu Entzündungen kommen.
In den meisten Fällen ist eine operative Entfernung der Weisheitszähne (auch Osteotomie oder Extraktion genannt) erforderlich. Für diesen Eingriff benötigt es einen Fachzahnarzt für Oralchirurgie oder einen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen.
Vor dem Eingriff erhält der Patient ein Schmerzmittel. Nachdem ein Röntgenbild angefertigt wurde, wird eine lokale Betäubung durchgeführt. Bei sehr ängstlichen Patienten oder voraussichtlich komplizierten Eingriffen kann auch eine Analgosedierung (z. B. durch Lachgas) oder Vollnarkose erforderlich sein.
Sobald die Betäubung vollständig wirkt, kann der Zahn freigelegt und eventuell störender Kieferknochen abgetragen werden. In einigen Fällen ist es notwendig, den Weisheitszahn vor der Extraktion zu zerteilen. Ist der Zahn komplett entfernt, wird die Wunde zugenäht.
Nach dem Eingriff  erhält der Patient erneut ein Schmerzmittel und es wird empfohlen, kontinuierlich von Außen zu kühlen. Dazu eignen sich zum Beispiel Kühlpads. So können starke Schwellungen und ausgeprägte Hämatome (Blutergüsse) weitestgehend vermieden werden. Doch Vorsicht: Zu kalte Pads (z. B. aus dem Gefrierfach) können Hautverbrennungen (Kälteverbrennung) verursachen.
In den ersten Tagen nach der Operation wird Patienten von der Aufnahme fester Nahrung abgeraten. Sie sollten auf Suppen, Breie etc. ausweichen. Gegen eventuell anhaltende Schmerzen können (vom Zahnchirurgen empfohlene) Schmerzmedikamente eingenommen werden. Diese sollten allerdings keinesfalls blutverdünnend wirken (wie z. B. Aspirin).
Nach ca. 7 bis 10 Tagen erfolgt eine Kontrolluntersuchung, bei welcher auch die Fäden gezogen werden.

Operative Weisheitszahnentfernung – Kosten

Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten in jedem Fall die Kosten für die medizinisch notwendige Zahnentfernung. Für eine Narkose (ca. 200 bis 600 EUR pro Eingriff) wird ebenfalls nur dann geleistet, wenn diese aus medizinischer Sicht notwendig ist.

Dieser retinierte Weisheitszahn muss entfernt werden

Dieser retinierte Weisheitszahn muss entfernt werden.